11 Weihnachtsmärkte, die man kennen muss
Zwei Jahre haben wir in Vorfreude gezittert, um dann im letzten Augenblick die traurige Nachricht zu erhalten: keine Weihnachtsmärkte überall! Kein Glühweinlichtertrallala, kein Lebkuchenkarussell und, oje oje, kein Christkind auf der festlichen Empore! Dieses Jahr können wir uns erstmals wieder mit unseren Freunden, Familien und Frechdachsen auf feierliche Adventstreffen freuen. Welche Weihnachtsmärkte sollte man denn besuchen? Wir haben einige für euch zusammengestellt.
Nürnberger Christkindlesmarkt mit Kinderweihnacht
Sicher der meist besuchte Weihnachtsmarkt der Region: der Nürnberger Christkindlesmarkt mit Prolog, Lichterzug der Nürnberger Schulkinder, und dem Besuch des Christkinds. Am 1. Adventswochenende startet die Kinderweihnacht Nürnberg auf dem Hans Sachs Platz mit Nostalgiekarussel und Dampfeisenbahn. Dort befindet sich auch das Sternenhaus mit dem Kinderprogramm für den gesamten Dezember. Nachdem die Kinderweihnacht im letzten Jahr erstmals auch nach Weihnachten geöffnet war, wird es aufgrund des gorßen Erfolgs dieses Jahr wiederholt: das heißt hier ist geöffent bis zum 30. Dezember 2024!!!
Wir wollen euch an dieser Stelle die kleinen Weihnachtsmärkte in den Stadtvierteln ans Herz legen. Die finden oft nur an einigen wenigen Tagen statt, sind dafür aber übersichtlich, heimelig und sehr persönlich – und laden euch ein, eure Stadt zu entdecken. Wie beispielsweise der Weihnachtsmarkt im Pellerschloss, im Kulturladen Zeltnerschloss (30.11. und 1.12.), in Reichelsdorf, in Laufamholz (7.12.), Schloß Almoshof (7. & 8.12.), in der Kulturscheune (20.12.). Wir freuen uns auch auf den kultigen Gostenhofer Adventsmarkt, den Martinimarkt im Haus Großweidenmühle, den Adventsmarkt in der Boxdorfer Wohnanlage, die Waldweihnacht im Tierheim Nürnberg und im Fischbacher Felsenkeller oder bei der Feuerwehr Buchenbühl (Termine folgen).
Fürther Mittelaltermarkt & Altstadtweihnacht
Hier zeigen weniger Englein und Nikoläuse ihr Können, sondern vielmehr Kerzenzieher, Holzhandwerker, Gewandschneider, Schmiede oder sogar Knochenschnitzer: Seit über zehn Jahren gibt es unweit des durchaus besuchenswerten traditionellen Fürther Weihnachtsmarktes („im Gegensatz zum weltberühmten Christkindlesmarkt in der Nachbarstadt Nürnberg kann man in Fürth noch ganz entspannt über den Markt bummeln“, so behaupten es zumindest die Fürther) den Mittelaltermarkt auf der kleinen Fürther Freiheit. Hier gibt es mit Gaukelei und Artistik nicht nur mittelalterliches Unterhaltungsprogramm, sondern mit Feuerstellen, heißem Met und Eintöpfen auch das Passende zum Aufwärmen. (28.11.–23.12.) Am Waagplatz hingegen wird es für zehn Tage nachgerade alternativ: Traditionelles Handwerk und Kunstgewerbe von professionellen Herstellern und Hobbykünstlern liefern euch mit Blechspielwaren, Keramik, Porzellan, Schmuck, Puppen oder weihnachtlicher Dekoration wie Kerzen, Windlichtern oder Holzkunst zahlreiche Ideen für kleine Weihnachtsgeschenke. Besonders: Jeden Abend um 20 Uhr beendet der Nachtwächter feierlich das Markttreiben. (6.–15.Dezember)
Spalter Weihnachtsmarkt
Highlight in der Hopfenstadt: der Weihnachtsmarkt mit dem gewissen etwas mehr … „Wer nach Spalt zum Weihnachtsmarkt fährt, um kurz einen Glühwein zu trinken und eine leckere fränkische Bratwurstsemmel zu verzehren, der ist falsch“ heißt es in Spalt selbstbewusst – denn vielmehr sollte man mit viel Zeit und echter Adventsbeschaulichkeit einen ausgedehnten Spaziergang durch das hübsche Städtchen unternehmen. Und dabei allerhand entdecken. Neben einem einfallsreichen, aber doch traditionellen Programm, bei dem u. a. am Samstagabend ab 18.30 Uhr Nikolaus und Krampus die Kinder in der Altstadt beschenken, wird hier das berühmte „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ wörtlich genommen: Keller, Hinterhöfe und Gärten werden geschmückt, bestückt und geöffnet und überraschen mit Kultur und Kulinarik. (30. 11. und 1. Dezember)
Winterzauberland auf dem Gut Wolfgangshof
Der Eintritt ist nicht ganz günstig, das Ambiente dafür fast unbezahlbar. Auf dem bei Zirndorf gelegenen Gutshof gibt es in märchenhafter Fachwerkkulisse nicht nur Lichtermeer und Feuerzauber, sondern auch ein volles Kulturprogramm: Über einhundert Kunsthandwerker und Aussteller zeigen an den vier Adventswochenenden in Holzhütten und Kuhstall, auf dem Heuboden oder in der alten Getreidehalle ihre Produkte, bei Handwerksvorführungen lernt ihr „Lederpunzierer“ oder „Wippdrechslerey“ kennen, während im Kinderzauberland die Kleinen Runden auf dem Kettenkarussell drehen, auf lustigen Tieren reiten oder in Ruhe basteln können. Romantischer Weihnachtsmarkt Gut Wolfgangshof geöffnet an den Adventswochenenden.
Reiterlesmarkt Rothenburg
Es ist DER Weihnachtsort schlechthin, in dem Jahr für Jahr das gesamte Adventszubehör aus der Käthe-Wohlfahrt’schen Glitzerwelt freigelassen und über das an Idyll ohnehin kaum zu übertreffende Mittelalterstädtchen geschüttet wird. Gemeinsam mit dem „Reiterle“ – einer germanischen Sagenfigur ähnlich dem Weihnachtsmann – kehren am Freitag vor dem 1. Advent zu Pferde auf dem Marktplatz Glück, Freude sowie sprichwörtliche Erleuchtung ein. Bläsergruppen und ein täglich neu gestaltetes Adventsfenster im Rathaus sind nette Beigaben, der Besuch an sich gleicht einem in Disneys Märchenland. Wen wundert’s: Der große Zeichentricksler hat sich hier die ein oder andere Inspiration geholt … (29.11.–23.12.) rothenburg-tourismus.de
Bamberger Weihnachtsmarkt
Fränkisches Venedig auch im Winter – wo könnte das besser gelingen als in der pittoresken Regnitzstadt? Zur Weihnachtszeit verwandelt sich der Maximiliansplatz in der Bamberger Fußgängerzone zum vorweihnachtlichen Festplatz (28.11.–23.12.). Mitten in der Altstadt mit ihren erleuchteten und geschmückten Geschäften und Straßen riecht es nach Bratwürsten und gebrannten Mandeln, Glühwein und Lebkuchen. Spielzeug und Glaskugeln hängen an den Marktständen, die Augen der Kinder kleben an den Auslagen. Ihr findet Kunsthandwerkliches und Hochprozent … nein: Hochwertiges zur Dekoration und Praktisches für die Weihnachtszeit – und vielleicht heraus, ob Bier mit Räucherspeckgeschmack im Winter vielleicht besser funktioniert als im Sommer. Auch hier gibt es den kleinen „Adventsmarkt im Sand“ (29.11.–1.12.) sowie bereits im November den „Don Bosco Winterzauber“ mit Kultur und Zirkus auf dem Jakobsweg (9. & 10.11.). bamberg.info
Erlanger Waldweihnacht
Seit stolzen 300 Jahren wird der Erlanger Schlossplatz im Winter zum Weihnachtsplatz vor historischer Kulisse, der erst seit kurzem den neuen Namen „Erlanger Waldweihnacht“ trägt. Grund dafür ist weniger eine urwüchsige Anordnung der Stände als vielmehr das viele verbaute Holz, die echten Tannenbäume sowie ein wohlig-weicher und vor allem vergleichsweise warmer „Wald“-Boden aus Holzhackschnitzeln. Dass sich hier alles um den Baum dreht, beweist auch der eigens eingerichtete Christbaummarkt, auf dem man sich beim Bummel durch die Stände den Wunschbaum aussuchen und (im Stadtgebiet) liefern lassen kann, während die Kinder im Haus der Wichtel Kerzen basteln und die Backstube verwüsten. (25.11.–24.12.) Gleichzeitig finden der Historische Weihnachtsmarkt und der Altstädter Weihnachtsmarkt statt.
Weihnachtsmarkt Abensberg
„Best Christmas City“ und „schönster Weihnachtsmarkt Ostbayerns“ – wer diese Titel auf einem Bauchladen vor sich herträgt, muss ganz schön was zu bieten haben. Tja, was sollen wir sagen? Abensberg, gönn dir was! Der preisgekrönte Niklasmarkt lädt an den drei ersten Adventswochenenden in den Schlossgarten, aber: Hier gibt’s nicht einen Weihnachtsmarkt, sondern drei, eine schwimmende sowie eine schiefe Krippe und ein „Highlight“ im wahrsten Wortsinn: Als wäre der „Kuchlbauer-Turm“ samt Hundertwasser-Haus nicht schon bei Tag eine Show, erstrahlt er in der finsteren Dezembernacht wie ein Leuchtturm aus einer Fantasiewelt. (an den ersten drei Adventswochenenden)
Weihnachtsmarkt Lichtenfels
„Tucktucktuck, die Eisenbahn, Christkind lenkt den Waaagen …“ Nein, wir bringen da eigentlich nichts durcheinander, sondern euch in gewohnt pfiffiger ELMAnier was besonderes auf den Ausflugszettel. Im oberfränkischen Lichtenfels geht’s nämlich nicht nur weihnachtlich, sondern auch märchenhaft zu. Zahlreiche Märchenfiguren und zauberhafte Gestalten im Märchenwald am Marktplatz lassen die Augen der kleinen Besucher strahlen und verbreiten eine magische Stimmung im Herzen der Lichtenfelser Altstadt. „Alles einsteigen!“ heißt es am Bahnsteig im Märchenwald, wenn die Märchenwaldeisenbahn ihre täglichen Runden durch dieses Fantasieland dreht. Sogar einen Rapunzelturm können die Kleinen erklimmen und auf einem Hexenbesen reiten, während im gemütlichen Hexenhaus täglich Märchenlesungen stattfinden. Ach so: Kunsthandwerk, Christbaumkugeln, Schmankerlmarkt und alles, was das Weihnachtsherz begehrt, gibt’s selbstverständlich auch. (29.11.-23.12.) lichtenfels.de
Winterkiosk Nürnberg
Seit 15 Jahren öffnet der alternativste Weihnachtsmarkt in der Region seine Türen, unsere Herzen und, wir geben’s gerne zu, unsere Geldbeutel. Wer die Nase voll hat von traditionellem Weihnachtsschmuck, ewig gleichen Ständen und nervenaufreibender Suche nach Geschenken, der wird gleichermaßen glücklich wie auch fündig. Derzeit ausgelagert auf AEG, bündelt der Winterkiosk für euch handbedruckte und selbstentworfene Mode, Schmuck aus Recycling-Materialien, Taschen und Gürtel aus ausrangierten Textilien, alten Gurten und Reifen. Kurz: allerlei Gesundes und Nützliches, Schönes und Gutes. Dazu gibt es Workshops, biologische Köstlichkeiten, chillige Beats und garantiert haufenweise nette Begegnungen! (30.11. & 1. Dezember, Eintritt 6 Euro, Kinder bis 14 Jahren frei)
Lichterfeste
Längst kein Geheimtipp mehr, aber für eingefleischte Städter oder „Zuzogne“ doch noch immer eine Empfehlung, und als helllichter Ausflug in allzu dunklen Tagen allemal eine Reise wert: die „Lichterfeste“ in der Fränkischen Schweiz. Zwar sind die eigentlich hochreligiösen Prozessionen (sie markieren das Ende der sogenannten „ewigen Anbetung“) wie in Pottenstein in den vergangenen Jahren der Masseneventisierung zum Opfer gefallen, aber das christliche Fest, an dessen Ende die berühmten brennenden Hänge stehen, findet in zahlreichen größeren und auch kleineren Ortschaften meist zwischen Silvester und den Heiligen Drei Königen (6.1.) statt.
Text: Katharina Wasmeier