Nachhaltigkeit im Kinderzimmer
Quietschbunt, laut-lärmend und meist schnell uninteressant: Die Spielzeugwelt ist gepflastert mit Plastik, Weichmachern und anderen fragwürdigen Substanzen. Das geht so nicht. Deswegen arbeiten die Hersteller von Bauklötzen und Co. längst an nachhaltigen Alternativen, schließlich möchte man dem Nachwuchs mit gutem Gewissen beim Spielen zusehen.
Text: Astrid Schmitt
nachhaltige Spielwaren
Nachhaltigkeit bei Spielwaren meint in erster Linie, umweltschonendes Material (also aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz) zu nutzen, Schadstoffe (kommen in Farben oder Weichmachern vor) zu vermeiden und auf eine biologische Produktion, Weiterverarbeitung und auch Entsorgung zu achten. Und, na klar, möglichst lange sollen die Sachen halten, schließlich ist Secondhand ein großes Thema.
Stapelsteine, Bioblo und GRIMM'S
Hannah Schenk ist eine von zwei Gründern eines erfolgreichen Nachhaltigkeits-Start-ups; gemeinsam mit ihrem Kollegen Stephan König produziert sie seit einigen Jahren die beliebten Stapelsteine. „Natürlich spielen hier ein recycelbares, ressourcenschonendes Material und eine klimaneutralisierte Produktion eine Rolle. Für uns bei Stapelstein ist aber ein wichtiger Aspekt, dass Groß und Klein das Objekt vielseitig nutzen und immer wieder neu entdecken können. Dazu kommen noch ein zeitloses und genderneutrales Design.“
Stefan Friedrich ist CEO bei Bioblo, einem Unternehmen, das Bausteine aus nachhaltigen Materialien fertigt. Er ergänzt: „Selbstverständlich gibt es auch beim Spielzeug eine Reihe von Faktoren, die ein Produkt nachhaltig machen. An erster Stelle steht hier die Materialzusammensetzung aus nachwachsenden Rohstoffen und das Upcycling hochwertiger Kunststoffe.“
So sieht es auch Marco Stuber, Chef von GRIMM‘S, einer der erfolgreichsten Spielzeug-Holzmanufakturen in Deutschland: „Spielzeug kann einen über viele Jahre und Alter hinweg begleiten und immer wieder auf andere Art zum Einsatz kommen, somit muss nicht ständig etwas Neues angeschafft werden. Zu Bruch gegangene Teile können zudem einfach repariert anstatt weggeworfen werden. So entsteht oftmals auch Herzens-Spielzeug, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.“
freies Spiel
Klingt – aus Kindersicht – öde, oder? Nein, meinen Hannah und Stephan von Stapelstein: „Wichtig ist, dass das Spielzeug das Kind zum freien Spiel und zu ganzkörperlicher Bewegung einlädt. Das Kind sollte das Spielzeug immer wieder, mit möglichst vielen Sinnen entdecken können.“ Das sieht auch GRIMM‘S-Chef Stuber sehr ähnlich: „Klar spielen Kinder auch mit blinkendem Plastikspielzeug, wenn man es ihnen anbietet, aber das ist eben auch das Spielzeug, das als Erstes wieder aussortiert werden muss, weil etwas abgebrochen ist oder das Blinklicht nicht mehr geht.“
„Im Endeffekt kommt es auf den Spielwert bzw. -nutzen an. Der muss passen, und den können selbst die kleinsten Kinder schon recht gut einschätzen. Blinken allein macht da noch kein attraktives Spielzeug aus, sondern das Ding muss dazu geeignet sein, die eigene Fantasie und Kreativität zu beflügeln“, sagt auch Stefan Friedrich.
Warum Nachhaltigkeit sinnvoll ist
Warum sollten Eltern denn nun auch nachhaltig denken, wenn sie neue Spielsachen anschaffen? Stefan Friedrich fasst zusammen: „Einerseits, weil nachhaltige Produkte in aller Regel auch unter gesundheitlichen Gesichtspunkten vorzuziehen sind – man denke nur an die teils haarsträubenden Mängel, die bei manchen Billig-Produkten im Rahmen von unabhängig durchgeführten Verbrauchertests festgestellt werden. Andererseits hat Nachhaltigkeit – im Sinne von Langlebigkeit – natürlich auch einen finanziellen Vorteil. Denn für Spielzeug gilt vielleicht noch mehr als für andere Produkte: Wer billig kauft, kauft teuer.“ Dass wir das Thema Nachhaltigkeit so früh wie möglich in die Kinderzimmer dieser Welt bringen, hat also viele gute Gründe. Darunter – und da sind sich die Spielwarenhersteller doch einig – einen ganz besonders wichtigen: „Unsere Kinder sind die Zukunft. Aktuell wird vielen so bewusst wie noch nie, dass unsere Erde nur dann auch langfristig ein guter Ort zum Leben sein kann, wenn wir sie nicht rücksichtslos ausbeuten. Dieses Bewusstsein bereits bei Kindern zu schaffen, ist unheimlich wichtig und kann gar nicht früh genug anfangen. Wenn unsere Kinder also bereits erleben, dass die Natur unser aller Lebensgrundlage ist, und Eltern ihnen vorleben, dass Nachhaltigkeit uns alle angeht, ist doch das Kinderzimmer der plausibelste Ort, um damit anzufangen“, sagt Marco Stuber.
Stephan König ergänzt: „Nachhaltigkeit und unsere Umwelt sind Themen, die uns alle betreffen und überall stattfinden. Es geht um einen bewussten Umgang mit Ressourcen, und damit auch um einen bewussten Umgang mit unserem Umfeld. Also auch mit unseren Mitmenschen. Das ist ein Wert, den auch Kinder sehr früh schon verstehen und ihr ganzes Leben mit sich tragen.“
Was würden die Profis selbst unter den Weihnachtsbaum legen?
Stapelsteine: Wir finden, dass es heutzutage am schönsten ist, sich gegenseitig Zeit zu schenken. Gemeinsam nach draußen gehen, Abenteuer erleben, in Bewegung sein und gemeinsame Erinnerungen schaffen. Wenn es doch ein Spielzeug sein soll, dann haltet die Augen offen nach multifunktionalen Objekten, die zeitlos sind und das Kind im besten Fall das ganze Leben begleiten.
Grimm’s: Als Christkind würden wir einen unserer großen Baukästen unter den Tannenbaum legen. Die gibt es bei uns in unterschiedlichen Ausführungen, z. B den „Vier Elemente Baukasten“ oder die „Große Stufenpyramide“, und sie sind zudem untereinander, aber auch mit allen anderen Produkten von GRIMM’s, kombinierbar. Mit ihnen lassen sich die fantastischsten Welten erschaffen und immer neue Spiele erfinden. Wer von der grenzenlosen Vielfältigkeit erst noch überzeugt werden muss, kann sich täglich neue Spiel-Inspirationen zu unseren Produkten auf Instagram holen. Ansonsten ist auch unser Klassiker, der „Große Regenbogen“, ein unheimlich wandelbarer und wunderbarer Farbklecks unter dem Tannenbaum.
Bioblo: Als Spielwarenfabrikant habe ich natürlich einen direkten Draht zum Christkind, und deshalb kann ich mit Sicherheit behaupten: Unsere FUN BOX mit 200 Bioblo-Bausteinen in 10 Farben liegt dieses Jahr so richtig hoch im Kurs! Einfach auf die Wunschliste setzen, und das Christkind kauft sie dann für 59,99 Euro im Fachhandel oder im Bioblo-Webshop.
Ihr könnt in unserem Adventsgewinnspiel die tollen Produkte von Stapelsteine, Grimm's und Bioblo auch gewinnen. Ab dem 2. Dezemeber werden die ersten Verlosungen gestartet. Also haltet die Augen offen und klickt in den Artikel!
Text: Astrid Schmitt
Diese Siegel sind ein Zeichen für gutes Spielzeug:
CE-Kennzeichnung, spiel-gut, Öko-Tex, Blauer Engel, Bewegte Innovation oder Dad’s Check. Dahinter stehen (renommierte) Magazine, Testcenter oder Online-Communitys, die sich mit Herkunft/Zusammensetzung der Spielwaren beschäftigt und diese für empfehlenswert bewertet haben.