Bufdi: Auszeit in sinnvoll

Infos zum Bundesfreiwilligendienst
Bundesfreiwilligendienst

FÖJ, FSJ, ESK, BFD – alles Möglichkeiten, sich zu engagieren. Manche gibt es schon seit Jahrzehnten, der Bundesfreiwilligendienst hat erst 2011 den Zivildienst abgelöst. Der entscheidende Unterschied zwischen beiden: die Freiwilligkeit. 

Der Bundesfreiwilligendienst

Erfahrungen sammeln, Horizont erweitern, sich für die Gemeinschaft engagieren … Für den Bundesfreiwilligendienst braucht man keinen speziellen Schulabschluss. Um es genau zu nehmen, braucht man gar keinen, aber was man braucht, ist der Wille, sich einzubringen. Dafür bekommt man pädagogische Begleitung und sogar ein Taschengeld. Selbst Kindergeld wird weitergezahlt. Bundesfreiwillige engagieren sich vorwiegend sozial – also in Kindergärten oder Altenheimen. Aber auch bei Kulturprojekten, Naturschutzeinrichtungen, der Denkmalpflege, im Sportverein oder beim Zivil- oder Katastrophenschutz. Oder, für die, die zusätzlich zum Engagement noch ein bisschen Urlaubsfeeling mitnehmen möchten und nicht gleich den Europäischen Freiwilligendienst (ESK) in Anspruch nehmen wollen, gibt es Stellen sogar am Meer – in Erholungsheimen oder bei Umweltschutzstationen. In Voll- oder sogar Teilzeit, wenn die Gründe triftig sind.

Voraussetzungen für den Bufdi

Einzige Voraussetzung: Die Schulpflicht muss erfüllt sein. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht, erklärt Peter Schloßmacher vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben: „Im Gegensatz zum Freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahr bietet der Bundesfreiwilligendienst auch über 27-Jährigen die Gelegenheit für ein sinnstiftendes freiwilliges Engagement, egal ob als Zwischenstation im Lebenslauf, im Anschluss an eine Familienphase oder nach dem Übergang in den Ruhestand.“ Das nennt sich dann BFD27+ und eignet sich optimal fürs Überbrücken von Wartezeiten, um Orientierung zu finden oder den Alltag zu strukturieren. Weil jeder von uns im Leben solche Phasen hat, sind diejenigen, die diesen Dienst ausführen, auch quer durch alle Gesellschaftsschichten zu finden.

Bufdi als Pluspunkt bei der Jobsuche

Bufdi kann man öfter werden – mit fünf Jahren Mindestabstand. Die meisten machen zwölf Monate, aber auch ein halbes oder sogar zwei Jahre sind möglich. Während dieser Zeit gibt es mehrere sogenannte Bildungsseminare, bei denen vor allem politische und soziale Bildung im Vordergrund stehen. „Durch die pädagogische Begleitung werden soziale und interkulturelle Kompetenzen vermittelt und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl beziehungsweise für einen nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt gestärkt“, so Schloßmacher. „In den Seminaren werden die Freiwilligen auf ihren Einsatz vorbereitet, erhalten aber auch die Gelegenheit, außerhalb der praktischen Arbeit einmal innezuhalten, um Eindrücke auszutauschen und Erfahrungen aufzuarbeiten.“ Das Zeugnis macht sich ganz gut bei Bewerbungen. Zeigt Bereitschaft. So sieht das auch Julia Richter vom Herzogenauracher Unternehmen Adidas: „Soziales Engagement kann bei der Bewerbung Pluspunkte bringen.“ Von Soft Skills sprechen hier die Personalabteilungen. Wer darüber verfügt, zeigt sich unter anderem sozial, motiviert und empathisch. Gerade bei sehr jungen Bewerbern, deren Zeugnismappe noch recht dünn ist, kann das das Zünglein an der Waage sein.

Wie werde ich Bufdi?

Wie werde ich ein Bufdi? Im Internet unter bufdi.eu/bewerbung/ einfach kostenlosen Account anlegen, Online-Bewerbung ausfüllen, und die Angebote kommen direkt ins Haus geflattert. Aber natürlich könnt ihr auch aktiv suchen, zum Beispiel auf Jobportalen. Einsatzmöglichkeiten sowie eine Einsatzstellensuche, Informationen und zahlreiche Beispiele aus der Praxis findet ihr auch auf der Website bundesfreiwilligendienst.de oder unter ich-will-bfd.de/informieren/was-ist-ein-bfd-27.

Text: Simone Blaß

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