Balkonkraftwerke

Fairstanden - Unter Strom
Balkon-Photovoltaikanlage

Brokkoli aus dem Garten, Eier von Huhn Hilde aus dem hauseigenen Stall, und nun auch Strom aus dem heimischen Balkonkraftwerk: Der Traum des Selbstversorgers ist ein sehr schöner und auch ein immer machbarer. Denn mit Balkon-Photovoltaikanlagen machen wir uns noch unabhängiger. Und zwar alle!

die Balkon-Photovoltaikanlage

Solaranlagen sind eine prima Möglichkeit, um saubere und erneuerbare Energie zu erzeugen. Sie produzieren im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas keine Treibhausgase, sondern nutzen stattdessen die Energie der Sonne, um Strom zu erzeugen. Damit leistet ihr einen wichtigen Beitrag zum Dauerbrenner-Thema Nachhaltigkeit und reduziert gleichzeitig euren eigenen Netzstromverbrauch, spart also Geld. Eine Balkon-Photovoltaikanlage (Balkonkraftwerk) ist eine kleine Solaranlage, die beispielsweise auf einem Balkon oder an einer Hauswand installiert wird. Charmant und massentauglich ist diese Variante, weil sie zum einen deutlich günstiger ist als die großen Solaranlagen auf den Hausdächern, und zum anderen ist sie im Do-it-Yourself-Verfahren auch schnell installiert und einsatzbereit und kommt somit für sehr viele Haushalte infrage.

So funktioniert ein Balkonkraftwerk

Die Balkon-Photovoltaikanlage besteht aus ein bis drei Photovoltaik-Modulen, die auf einem Gestell oder Rahmen befestigt und mit einem Mikrowechselrichter verbunden sind. Diese Module wandeln das Sonnenlicht in Gleichspannung um, die dann in einem Wechselrichter in Wechselspannung umgewandelt wird, um ihn in das Stromnetz des Hauses einzuspeisen. Fön und Kaffeemaschine bedienen sich dann zuerst an dieser lokalen Quelle, bevor sie auf den regulären Netzstrom zugreifen.

Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Ja, aber: Mit ein oder zwei gut platzierten Photovoltaik-Modulen darf ein kleiner Haushalt bis zu 600 Watt Strom erzeugen. Übers Jahr könnt ihr also über 500 Kilowattstunden Strom produzieren. In Geldbeträgen ausgedrückt, sind Ersparnisse von bis zu 400 Euro jährlich drin. Und auch die Umwelt wird entlastet, schließlich spart ihr rund 313 kg CO2  pro Jahr. Und jetzt das Aber: Wie bei allem unterscheiden sich Balkonkraftwerke verschiedener Anbieter je nach Größe und Leistung. Grob gesagt, solltet ihr zwischen 350 Euro und 700 Euro für ein Modul einplanen; Doppelsets liegen preislich im Schnitt bei 1000 Euro. Somit hat sich die Anschaffung, optimistisch gerechnet, nach fünf bis sieben Jahren amortisiert.

Wer darf ein Balkonkraftwerk installieren?

Bevor ihr den Schraubenzieher zückt, stellt bitte sicher, dass der Balkon stark genug ist, um das Gewicht der Anlage zu tragen, und dass es genügend Sonnenlicht gibt, um genügend Energie zu produzieren. Auch Mieterinnen und Mieter dürfen sich ein Balkonkraftwerk unter die Geranien schrauben, aber bitte vorher mit dem Vermieter oder der Vermieterin sprechen.
Installieren dürft ihr das Mini-Kraftwerk selbst ohne Elektriker. Aufbau und Einrichtung sind dabei idiotensicher: Auspacken, aufbauen und Stecker in die Dose, fertig! Bezüglich Anmeldung ist übrigens nicht die Anzahl der einzelnen Solarpanels entscheidend, sondern die Ausgangsleistung der Anlage, die die zulässigen 600 Watt nicht überschreiten darf.

Die Anmeldung müsst ihr bei eurem Stromversorger und dem Marktstammdatenregister einplanen. Aber das ist alles kein Hexenwerk. Bleibt nur die Frage: Wann wird’s mal wieder richtig sonnig?!

Text: Astrid Schmidt

Hier gibt’s weitere Infos:

Rechtliche Bestimmungen: bundesnetzagentur.de

Solarinitiative der Stadt Nürnberg: nuernberg.de/internet/solarinitiative/
 
Verein Energiewende Erlangen: energiewende-erlangen.de

Infra Fürth: infra-fuerth.de/privatkunden/produkte/solar/netzanschluss

Balkonsolar Freiburg e.V.: balkon.solar

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