Fairstanden: So spart ihr Wasser
Petrichor heißt der feine, erdige und unvergleichlich nach Waldboden duftende Geruch, der entsteht, wenn Regen auf trockenen Boden fällt. In diesem Jahr ein Duft, der viel zu selten unsere schwitzenden Näschen hochgestiegen ist. Dürre, Trockenheit und Hitzewellen haben uns stattdessen ordentlich ins Schwitzen gebracht und Pflanzen und Wälder sehr durstig hinterlassen.
Experten schlagen Alarm: Wenn wir unseren Wasserverbrauch nicht schleunigst herunterfahren, bekommen wir in sehr naher Zukunft große Probleme. Rund 25 Prozent Grundwasser hat sich über die letzten 20 Jahre weniger gebildet. Einer der Hauptfaktoren ist der globale Klimawandel, der auch Auswirkungen auf den Niederschlag in der Republik hat. Viel zu wenig Regen im Sommer, dafür dann geballt im Herbst und Frühjahr ergeben mit den konstant heißen Temperaturen von 30 Grad plus eine zu hohe Verdunstung.
Wir wollen im Regen stehen – das könnt ihr dafür tun:
Regional und saisonal kaufen
Es ist eines der simpelsten und effektivsten Mittel, um Wasser zu sparen: Kauft regionale und saisonale Produkte und achtet im Supermarkt darauf, woher Gurken oder Äpfel kommen. Zum Beispiel haben deutsche Erdbeeren Saison von Mai bis August. Erdbeeren, die man im Winter essen kann, kommen aus wasserarmen Regionen wie Spanien und werden in Gewächshäusern mit viel künstlicher Bewässerung kultiviert. Das aber verringert die Grundwasserreserven vor Ort; zudem erzeugt der Transport aus dem Süden viel CO2.
Leitungswasser trinken
Die Qualität unseres Leitungswassers in Deutschland ist hervorragend und oft sogar noch besser als die von gekauftem Flaschenwasser. Dazu kommt, dass Großkonzerne (allen voran Nestlé) in Entwicklungsländern Land mit zugehörigen Quellen kaufen, um das Wasser zu zapfen – während über 900 Millionen Menschen in diesen Regionen keinen Zugang zu Wasser haben. Zusätzlich belastet der Transport der Flaschen die Umwelt. Spar dir das!
Weniger Fleisch essen
Ihr müsst weder strenge Vegetarier noch Veganer werden, aber den Fleischkonsum reduzieren. Warum? Weil für ein Kilo Rindfleisch rund 15.500 Liter und für Geflügel- und Schweinefleisch rund 6000 Liter Wasser benötigt werden. Eingerechnet wird dabei nämlich die Herstellung des Tierfutters, also der intensive Anbau von Soja und Mais (sog. virtuelles Wasser).
Händewaschen kann doch jedes Kind
Der tägliche Haushaltswasserverbrauch eines Deutschen liegt bei rund 130 Liter Wasser (inklusive virtuelles Wasser). Aber, wer sich die Hände mit kaltem statt mit warmem Wasser
wäscht, den Hahn beim Einseifen unter der Dusche oder beim Händewaschen komplett abdreht und lieber duscht statt badet, spart jede Menge Wasser. Eine volle Badewanne fasst ungefähr 140 Liter Wasser; beim Duschen verbraucht ihr nur ein Drittel davon.
Wenn ihr den Wasserhahn während des Zähneputzens abdreht, spart ihr ungefähr 15 Liter Wasser.
Geschirrspülmaschine vs. Handwäsche
Wenn ihr eine energiesparende Geschirrspülmaschine euer Eigen nennt und diese zudem voll beladet, ist deren Nutzung (im Sparprogramm) ökologisch wesentlich besser in punkto Wassersparen als die Handwäsche, denn sie benötigt weniger Wasser und beheizt sich selbst.
Text: Astrid Schmitt