Irgendwo anders

Die Aufführung erzählt von einem kleinen Mädchen, das mitten im Krieg gefangen ist. Mit ihren Augen beobachten wir die sich verändernde Stadt, die von Schrecken, Gewalt und Angst geprägt ist. Aber auch Hoffnung. Bedrohliche Flugzeuge überfliegen die Stadt, die Straßen sind leer und in den Regalen der Geschäfte gibt es keine Lebensmittel mehr. Die Schule ist geschlossen. Und hin und wieder sind Schüsse in der Nähe zu hören. Ihre Umgebung verändert sich allmählich ... und wird unerträglich. Der einzige Wunsch des kleinen Mädchens ist es, in ein anderes Land zu gehen, wo es viel schöner wäre. Sie will irgendwo anders hin, weit weg von den Kriegsgräueln. "Ich bin heute Morgen aufgewacht, habe mir wie immer die Zähne geputzt, gefrühstückt und bin zur Schule gegangen. Alles war so ziemlich wie immer. Und erst gestern habe ich auch mit meinen Freunden im Garten gespielt. Jetzt ist alles anders. Ich darf nicht mehr in den Garten gehen. Es ist zu gefährlich. Und wenn der Donner zu hören ist, muss ich mit meiner Mutter in den Keller rennen. Meine Freunde sehe ich auch nicht mehr. Und die Schule ist zu Ende. Sie haben sie einfach geschlossen."

Somewhere Else ist eine berührende Geschichte über die Absurdität des Krieges und seine Schrecken. Wie sehen die Grausamkeiten des Krieges aus den Augen von Kindern aus? Nur durch diese Perspektive können wir die Absurdität des Krieges voll und ganz verstehen. Dieses Thema ist sehr heikel und schmerzhaft, deshalb bleibt es oft im Verborgenen. Es ist jedoch dringend notwendig, darüber zu sprechen, vor allem vor den jüngsten Zuschauern.

Die Aufführung umfasst eine Vielzahl moderner technologischer Ansätze für das Puppentheater. Die klassische Puppenanimation wird mit Live-Videoprojektionen und virtuellen Zeichnungen verwoben. Die Schauspielerin und Animatorin zeichnet auf einem drehbaren Tisch die Umgebung, in der wir die Hauptheldin - das kleine Mädchen - herumspazieren sehen. Mit Kreide zeichnet sie hügelige Landschaften, hohe Wolkenkratzer und zitternde Soldaten. Es ist eine einfache Strichzeichnung, die während der Aufführung auf magische Weise zum Leben erwacht. Die gezeichneten Figuren bewegen sich auf der Oberfläche des rotierenden Tisches und reagieren auf die Umgebung, in der sie sich befinden. Dieser Effekt ergibt sich aus der Tatsache, dass die Kreidezeichnung durch das versteckte projizierte Bild ergänzt wird, das sich nach dem Prinzip der Stop-Motion-Animation bewegt. Durch die Kombination von bewegten und unbewegten Zeichnungen entsteht die Illusion einer animierten Kreidezeichnung. Das dynamische Videomapping und maßgeschneiderte Sensoren, die alle Bewegungen auf dem Tisch live abbilden, lassen die Grenze zwischen realem und projiziertem Bild verschwimmen. Es handelt sich um eine völlig neue Technik im Puppentheater, die die Grenzen zwischen den einzelnen Genres überschreitet und aufweicht. Dieses visuell animierte Abenteuer ist für Theaterkünstler, Animatoren und Filmemacher gleichermaßen interessant, vor allem, weil es eine starke Verflechtung der verschiedenen Genres ermöglicht. Die Videoprojektionen nehmen das Publikum mitten in eine spannende Geschichte über die Grausamkeiten des Krieges hinein, die sich "zum Glück" "woanders" abspielen. Oder vielleicht doch nicht?